Laya Bodegas Atalaya 2022

Die Region Jumilla ist durch sehr karge Böden und triste Landschaften geprägt und außer Landwirtschaft und Weinbau passiert hier nicht viel. Die meisten spanischen Hauptstädter kennen die Provinz ebenfalls nur von der Durchfahrt, wenn es im Sommer an die Mittelmeerküste nach Andalusien geht. Hier im Südosten des Landes sind die Weinregionen Jumilla und Yecla in Deutschland schon länger bekannt, während die recht junge DO Almansa noch unbekannt sein dürfte. Lediglich zwölf Weingüter zählen zur DO Almansa und eine davon ist die Bodega Atalaya.

Hier im Übergang der maritimen Küstenzone der Levante zu der zerklüfteten Region La Mancha laufen der Garnacha Tintorera und Monastrell zur Höchstform auf. Sehr alte Weinberge mit hohen Kalkvorkommen, extrem karge Wachstumsbedingungen mit sehr geringem Niederschlag auf scharlachroten Böden mit hohem Eisengehalt sind die Eckdaten unter denen dieser kleine aber feine Rotwein wächst. Die Bodega Atalaya ist das Gemeinschaftsprojekt der Familien López de El Pilar de la Horedada und der Juan Gil Familie. In der benachbarten DO Jumilla ist die Bodega Juan Gil seit 1916 so etwas wie der Platzhirsch und mit den Wachstumsbedingungen dieser Region bestens vertraut. Die Weinberge der Bodega Atalaya liegen auf einer Höhe zwischen 700 und 1000m. Die Reben werden wir nach der Erziehungsform des „Buschwein“ kultiviert. Das heisst, die Rebstöcke bilden ihr Blattwerk relativ kurz oberhalb des Bodens aus und schützen so die Trauben vor der sengenden Sommerhitze.

Diese Erziehungsmethode wird vor allem in besonders heißen und kargen Anbaugebieten wie beispielsweise Australien und Südafrika praktiziert. Der 2020er Laya wurde aus 70% Garnacha Tintorera (Alicante Bouschet) und 30% Monastrell gekeltert und reifte nach Ausbau im Edelstahltank und Barriques aus französischer Eiche. Wie der Vorgängerjahrgang zeigt auch der 2020er Jahrgang auf Anhieb wo die Reise hingeht. Funkelnd im Glas mit minimalem Rand und violetten Reflexen. In der Nase deutlich primärfruchtig mit Noten von Nelken, Cassis und Szechuan Pfeffer. Am Gaumen erwartungsgemäß mollig dicht und extrem zugänglich und trinkanimierend. Ein Wein wie ein guter Freund, dem man keinen Wunsch abschlagen kann und gerne den nächsten Schluck nimmt. Sehr dicht und geschliffen elegant mit einer faszinierend reintönigen Primärfrucht. Die kalkhaltigen Böden der DO Almansa kommen hier voll zur Geltung und prägen den finessenreichen Charakter des 2020er Laya.

Parker über den Vorgängerjahrgang:


“The fruit-driven and easy-to-drink 2019 Laya was produced with Garnacha Tintorera, or Alicante Bouschet, grapes blended with 30% Monastrell from an unusually wet year with torrential rains during the harvest. It fermented in stainless steel vats with neutral yeasts, with malolactic in barrel, where the wine matured for four months. It's very dark, almost opaque, expressive and open. This comes from younger vines yet is structured and seamless, quite complete. It feels like a very good vintage for Garnacha Tintorera in the zone. The palate is round, somehow creamy, and the tannins are ripe and juicy.”
90+/100 Punkte – Trinkreife: 2020-2023

Spanien ist immer noch ein Garant für preislich sehr attraktive Rotweine. Deswegen ist dieser Wein für uns das Schnäppchen des Jahres!